Ergebnisbericht der familiengeschichtlichen Forschungen zur Ermittlung der Ahnenreihe der Familie Brückner
Als ich 1986 den Entschluß
faßte der Familie Brückner ein Wappen zu stiften, war es
unumgänglich die Ahnenreihe der Familie zu erkunden. Meine damaligen Versuche blieben
aber schon beinahe in ihren Anfängen stecken, da meine Kenntnisse, über das Betreiben
einer Ahnenforschung, beiweitem nicht ausreichten um diese zu einem erfolgreichen Ende zu
bringen. Erschwerend kam die Tatsache hinzu, da mir überwiegend nur mündliche Auskünfte
noch lebender Familienmitglieder meinen Forschungen dienten, die z.T. bereits nach wenigen
Generationen lücken- bzw. fehlerhaft und unvollständig waren. Weiterhin waren mir noch
vorhandene Personenstandsurkunden nicht sofort zugänglich; vielleicht auch, weil mir die
Beeinflussung meiner Forschungen durch die in diesen Unterlagen enthaltenden Informationen
nicht bewußt war und ich diese Urkunden deshalb nicht ausdrücklich gefordert hatte.
Entsprechende kirchliche Aufzeichnungen lagerten z.B. auch in der Deutschen Zentralstelle
für Genealogie in Leipzig und waren deshalb für mich somit, aufgrund der Zeit die eine
solche Suche in kirchlichen Archivalien in Anspruch nimmt und in Hinblick der räumlichen
Entfernung des dortigen Archivs zu meinen Wohnort, unerreichbar.
Als ich am 1. Februar 1987 unser Familienwappen stiftete, kam es aus den vorgenannten
Gründen zu Ungenauigkeiten und falschen Angaben zur Familiengeschichte auf dem Antrag zur
Eintragung und Veröffentlichung des Wappens. Dennoch wurde es mit Urkunde
vom 29. Juni 1987, unter der Nr. 8795/87, durch den Herolds-Ausschuß der Deutschen
Wappenrolle des Herold, Verein für Heraldik, Genealogie und
verwandte Wissenschaften zu Berlin, eingetragen und in der Deutschen Wappenrolle, Band 48,
auf Seite 6 (siehe Anlage 1 und Handbibliothek 7 der Staatsbibliothek zu Berlin, Haus 2) veröffentlicht.
Nach der deutschen Einigung konnten in der Kirchenbuchstelle des Evangelischen
Zentralarchivs in Berlin (EZA), als der zentralen Sammelstelle für
evangelische Kirchenbücher aus den ehemaligen östlichen Kirchenprovinzen der
Evangelischen Kirche der altpreußischen Union, ostdeutsche Kirchenbücher
zusammengeführt werden. So wurden die ost- und westpreußischen Kirchenbücher, die sich
bis zur Wende in Archiven auf dem Gebiet der ehemaligen DDR befanden, in den Bestand des EZA eingegliedert und standen somit in Berlin zur Verfügung, was mir
tiefergehende Nachforschungen ermöglichte. Da Standesämter in Preußen erst seit dem 1.
Oktober 1874 bestehen, erwiesen sich Kirchenbücher als die am erfolgversprechendsten
Quellen für familiengeschichtliche Forschungen, da sie in der Regel zeitlich wesentlich
weiter zurückreichen. Leider gibt es aber auch in den erhalten gebliebenen
Kirchenbüchern Lücken und Beschädigungen die einige Daten für immer verschollen
erscheinen lassen. Viele Kirchenbücher sind gänzlich zerstört oder verschollen. Die
darin enthaltenden Aufzeichnungen sind für immer verloren und können nie wiederbeschafft
werden. Da vor Gründung der einzelnen Kirchengemeinden Standesämter noch nicht existent
waren, fehlen im Falle der Familie Brückner weiter zurückreichende schriftlichen
Unterlagen, die sich als Quellen auswerten ließen. Alte private Aufzeichnungen oder
Veröffentlichungen in deutschen Geschlechterbüchern o.ä. gibt es nicht. Obwohl hier
vereinzelt der Name Brückner erscheint, läßt sich aber ein Bezug zu unserer Familie
nicht nachweisen, zumal der Name nicht unbedingt selten ist.
Mich in den Bestand und die Benutzung der Archivalien des EZA's
einlesend, begann ich, nach einigen Vorermittlungen in der Staatsbibliothek
zu Berlin, meine Forschungsarbeit Ende 1993 im EZA aufzunehmen. Sie
sollte ein Jahr andauern.
Schon einmal, im Jahre 1943, wurde versucht die Herkunft der Familie unter Heranziehung
von Kirchenbüchern zu beleuchten. Glücklicherweise haben sich einige Aufzeichnungen
darüber bis heute erhalten (siehe Anlage 137). Leider hatte ich
diese erst Anfang des Jahres 1994 zu meiner Verfügung - dienten sie somit kaum meinen
Ermittlungen, waren aber eine Bestätigung meiner von mir selbst gefundenen Ergebnisse und
Ansatzpunkt für weitere Sucherfolge. Nachfolgend soll versucht werden die als Anlagen
beigefügten Ahnenreihen, Kirchenbuchauszüge und Urkunden z.T. zu erläutern und in
Beziehung zu setzen, da nicht immer eine Abstammung durch Urkunden belegt werden kann,
aber z.T. aus ergänzenden Eintragungen in anderen Urkunden hier eine Verknüpfung
offensichtlich oder weitgehendst sehr wahrscheinlich ist.